Großschadenslage durch Sturm in Bramsche! Glücklicherweise nur eine Übung

hst Bramsche. Den heutigen Sonntagvormittag nutzten die Bramscher Ortsfeuerwehren für eine Großübung. Die Besonderheit dabei war allerdings, das kein Feuerwehrfahrzeug dafür bewegt werden musste.

Warum das so war, erklären wir euch jetzt:

Die Digitalisierung hält auch in den Feuerwehren Einzug und aus diesem Grund wurden am heutigen Sonntag die Abläufe in der Abschnittsführungsstelle geprobt.

Sogenannte Abschnittsführungsstellen gibt es schon sehr lange. Sie werden bei Großschadenslagen in den einzelnen Städten und Gemeinden eingerichtet, wenn eine Schadenslage eintritt oder zum Beispiel durch Wetterprognosen eintreten könnte, um die Regionalleitstelle im Osnabrücker Kreishaus zu entlasten.

Stellt euch mal das Telefon- und Funkverkehrschaos vor, wenn ein Sturm über den Kreis zieht und in der Leitstelle hunderte Menschen den Notruf wählen, weil umgestürzte Bäume Häuser beschädigt haben, Fahrzeuge mit Bäumen kollidiert sind und Straßen durch Bäume blockiert sind. Gleichzeitig müssen die Disponenten in der Leitstelle mit jedem einzelnen Fahrzeug kommunizieren und ihnen die Aufträge/Einsätze über Funk zukommen lassen.

Aus diesem Grund werden Abschnittsführungsstellen gebildet, man könnte auch Mini-Leitstelle sagen.

Und nun kommt die Digitalisierung ins Spiel! Bis vor einigen Jahren wurden die Abschnittsführungsstellen von der Regionalleitstelle noch mit dem Faxgerät über Einsätze alarmiert. Und da trudelte in Extremlagen ein Blatt Papier nach dem anderen aus dem Faxgerät. Die mussten dann im Bramscher Feuerwehrhaus erst einmal nach Dringlichkeit sortiert werden und dann wurden diese wiederum an die einzelnen Ortswehren weitergeleitet. Bis da der erste Einsatz abgearbeitet war, verging mitunter viel wertvolle Zeit.

Das Telefax wurde dann durch die E-Mail abgelöst, was durchaus schon eine Verbesserung war.

Heute werden die Einsätze digital über eine Software direkt in die jeweiligen Abschnittsführungsstellen übermittelt und von dortaus direkt auf die digitalen Funkgeräte und die mittlerweile in fast allen Feuerwehrzeugen fest installierten Tablet – PC‘s.

Mit einem Druck auf die AFS-Taste am Funkgerät kann der Auftrag direkt übernommen werden und die notwendigen Informationen werden auf dem Tablet im Fahrzeug und den Alarmmonitoren in den Gerätehäusern angezeigt.

Diese Abläufe haben wir heute geübt. Dazu mussten allerdings die Feuerwehrhäuser und Fahrzeuge in allen Bramscher Ortsteilen mit Führungskräften besetzt werden. Der Funkverkehr mit Sprache sollte allerdings auf das wirklich notwendigste beschränkt werden.

Und während die übermittelten Einsätze aus der Abschnittsführungsstelle im Feuerwehrhaus Bramsche-Mitte nur per Tastendruck erledigt wurden, kam der Stab dort ganz schön ins schwitzen, denn über den Funkverkehr wurden zusätzlich noch Fragen von den Einsatzkräften übermittelt. Zum Beispiel musste geklärt werden wo größere Mengen Treibstoff beschafft werden können, in einem Feuerwehrhaus war fiktiv der Strom ausgefallen und es wurden Notstromaggregate benötigt und wiederum andere Ortsfeuerwehren benötigten Verpflegung für die seit mehreren Stunden im Einsatz befindlichen Rettungskräfte.

Alles in allem lief diese Übung sehr gut, kleinere Fehler in den Abläufen müssen noch gelöst werden, das sie erst beim heutigen großen Test aufgefallen sind.